Art. Nummer | Autor | Datum |
11 | Hayrî Demir | 20.07.2011 |
Name
Kurd. „Koçek“, dt. „Mönch“ bzw. „Nonne“. Sowohl weibliche als auch männliche Personen werden so genannt. Oft auch als „Wahrsager“ od. „Hellseher“ bezeichnet.
Bedeutung und Funktion
Der/Die „Koçek“ ist eine sehr angesehene und bedeutungsvolle Würde, die einem Êzîdî nach einer bestimmten Prozedur verliehen wird. Koçeks genießen ein sehr hohes Ansehen. Jeder Êzîdî kann zum Koçek werden, allerdings sind die Anforderungen extrem hoch, für jene Würde aber gerechtfertigt.
Koçeks haben die Fähigkeit in die Zukunft sehen und geheime Zeichen deuten zu können. Um jene Würde zu erlangen, muss die Person sehr fromm sein, deswegen ist die Bezeichnung „Mönch“ und/oder „Nonne“ passend. Ihren Aufgaben nach sind sie
allerdings mehr als nur das, deswegen passt die Bezeichnung „Hellseher“ eher.
Sie haben den Ruf, ein reines Gewissen zu haben. So können sie auch Kontakt ins Jenseits zu bereits Verstorbenen aufnehmen.
Erkrankte Êzîden suchen die Koçeks auf, um sich von ihnen ihr Leiden diagnostizieren zu lassen.
Die Koçeks haben eine starke Bindung zu ihrem Unterbewusstsein. Sie binden ihre Gedanken in ihren Träumen mit ein und können so hellsehen.
Die Koçeks tragen die Kleidungsfarbe Weiß. Sie steht in der êzîdîschen Religion für Reinheit und Sauberkeit. Die Koçeks sind dazu verpflichtet, die Vierzig Sommer- und Wintertage zu Fasten (siehe Çilê havînê û Çilê zivistanê).
Quellen
Ferhun Kurt, „Kapitel Eins – Das Kastensystem“, http://www.denwan.de/religion/Die%20Verlorene%20Enkelkinder%20Adams-Dateien/Kapitel%20Eins/Das%20Kastensystem.htm, 20.07.2011
Dr. Pîr Mamou Othman, „Die Yeziden vor Sheikh-Adi, http://www.yeziden.de/yeziden_sheihk_adi.0.html, 20.07.201
Pîr Dîma, „Lalişa Nûranî“, Yêkatêrînbûrg: Basko, 2008.— 216 rr., wêne, ISBN 978-5-91356-048-3