Im Jahr 1978 veröffentlichten die Brüder Ordîxan und Celîl ê Celîl aus Armenien ein umfangreiches, zweiteiliges Werk über „die Folklore der Kurden“ (kurd. Zargotina Kurda). Im zweiten Teil des Werkes haben die Brüder erstmals sakrale êzîdîsche Texte publiziert, da sie selbst einer êzîdîschen Familie entstammen. Ein Jahr darauf begannen auch andere êzîdîsche Intellektuelle damit, sakrale Texte schriftlich zu fixieren und zu publizieren. So etwa der Gelehrte Pîr Xidir ê Silêman und Dr. Xelîl Cindî Reşo aus dem Irak.
Erst Jahre später sollte das Werk der Celîl Brüder breite Aufmerksamkeit innerhalb dieser Religionswissenschaft bekommen. Beginnend ab Seite 5 sind im zweiten Teil des Werkes die êzîdîschen Texte publiziert. Dabei handelt es sich um folgende Texte:
- Qewlê Şêx Erebegî Intûzî
- Qewlê Şêxûbekir şaxa 1-4
- Dua mer birînê
- Qewlê mala bava
- Qewlê mizgînîyê
- Temedîya Şîxadî
- Qewlê Xafilê Bênasîn
- Qewlê Êzdîd
- Beyta Rebîyê
- Beyta Şêxşims
- Qewlê Husêyînî Helac
- Qewlê borê borê
- Qewlê Şêx u Aqûb
- Qewlê Îmanê
- Qewlê bera
Mit dem Werk haben die Celîl-Brüder erstmals eine Selbstöffnung der Êzîden nach außen begonnen, die sich aufgrund der Verfolgungen der Jahrhunderte zuvor gegen jegliche Forschungsuntersuchungen verschlossen. Sie ebnen damit den Weg für eine religions-wissenschaftliche Auseinandersetzung eben dieser Religion und leisteten so sowohl ihren Beitrag zum Erhalt sowie zur Pflege der êzîdîschen Religion und Historie.
Besonderer Dank gilt an dieser Stelle Ordîxan ê Celîl, der im Jahr 2007 verstorben ist.
Dîar Khalaf
Daten zum Buch:
Titel: „Zargotina K’urda“.
Autoren: Ordîxan ê Celîl und Celîl ê Celîl
Seitenl: 1031 (1. Teil: 503; 2. Teil: 528)
Veröffentlichung: Verlag Nauka, Moskau, 1978